Wissenswertes über Ladekarten für E Autos

Wer sein E-Auto an einer Ladesäule laden möchte, benötigt eine Ladekarte. Durch das Wachstum der Elektromobilität erweitert sich auch das Angebot an Ladekarten-Anbietern. Derzeit gibt es über 300 Anbieter auf dem Markt, von denen einige mit unterschiedlichen Preisstrukturen arbeiten. 

Dieser Artikel soll alles Wissenswerte über Elektroauto Ladestation Karten vermitteln und dir helfen, einen Überblick in dieser Vielfalt zu behalten. Nachfolgend haben wir alle Informationen für dich zusammengestellt und erklären die Angebote von verschiedenen Ladekartenanbietern. So erkennst du, was du von einer Ladekarte für dein Elektrofahrzeug erwarten kannst.

Was Ladekarten sind und wie sie funktionieren

Vorab sei angemerkt, dass es sich bei Ladekarten unserer Meinung nach nicht nur um physische Karten aus Plastik handelt, sondern auch um Apps, mit denen man ausgewählte Ladestationen zu bestimmten Tarifen nutzen kann.

Mittlerweile können alle Besitzer eines E-Autos, zumindest bei allen neu errichteten Ladesäulen, das E-Auto auch ohne Vertrag laden. Dafür verwenden viele E-Auto Fahrer eine Ladekarte. Sie enthält einen RFID-Chip, der es ermöglicht, den Karteninhaber eindeutig zu identifizieren und somit die tatsächlichen Ausgaben zu erfassen. Erst wenn die Ladestation den Nutzer anhand der Karte erkennt, kann der Ladevorgang beginnen.

Um das eigene Elektroauto an einer öffentlichen Ladestation laden zu können, ist teilweise eine vorherige Freischaltung notwendig. Mit einer RFID-Elektrofahrzeug-Ladekarte ist dies möglich. Das RFID-System nutzt elektromagnetische Wellen zur Identifikation an der Ladestation.

Das Ladenetz ist im deutschsprachigen Raum derzeit auf rund 300 Unternehmen aufgeteilt, sodass Autofahrer bundesweit oft schnell auf eine Vielzahl von Ladekarten zugreifen können. Hier kann das sogenannte Electronic Roaming Abhilfe schaffen, da die entsprechenden Ladekarten die Nutzung von Ladestationen mehrerer Stromanbieter ermöglichen. Allerdings gehen mit dieser Entlastung meist Zuschläge oder höhere Kosten einher.

Doch welche Funktion hat eine Ladekarte für Elektroautos?

Zum einen dient die Karte der Anmeldung an der Ladestation. Geschieht dies nicht, fließt kein Strom. Zum anderen wird mit der E-Auto-Ladekarte der Tankvorgang bezahlt und der Benutzer erhält eine Rechnung für die Aufladung.

Die Nutzung von Ladekarten ist jedoch nicht auf öffentliche Ladestationen beschränkt. Denn manchmal braucht man eine Ladekarte, wenn das Elektroauto mit Strom über eine heimische Wallbox betrieben wird. Die Kartenauthentifizierung soll verhindern, dass unbefugte Personen ihr Fahrzeug aufladen. Besonders in Garagen von Mehrfamilienhäusern kann dieser zusätzliche Schutz sinnvoll sein.

Übrigens! Die meisten Unternehmen bieten alternativ zur Ladekarte auch Apps an, sodass die Authentifizierung an der Ladesäule auch über das Smartphone erfolgen kann. Experten raten jedoch davon ab, sich hundertprozentig auf das Telefon zu verlassen. Denn wenn sowohl beim Elektroauto als auch beim Smartphone der Akku leer ist, ist das Aufladen nicht mehr möglich.

Vor- und Nachteile einer Ladekarte

Immer mehr Ladesäulen-Anbieter kombinieren den Ladevorgang mit einer digitalen Lösung, zum Beispiel einer Smartphone-App, und versuchen damit den Bezahlvorgang zu vereinfachen und das Angebot an Ladekarten zu erweitern.

Darüber hinaus werden immer mehr Ladekartennetzwerke entwickelt, wodurch die Anzahl der benötigten Ladekarten reduziert wird. Wenn du einen Ladesäulen-Anbieter mit einem großen Partnernetzwerk verwendest, reicht mit etwas Glück sogar eine Karte und du erhältst Zugriff auf über 200.000 Ladestationen in ganz Europa.

Strom ist in der Regel günstiger als Benzin. Allerdings wird das Laden mit Strom oft teurer als das Tanken mit Normalbenzin oder Diesel. Dies liegt häufig daran, dass die Ladekosten pro Minute berechnet werden, sodass langsames AC-Laden sehr teuer werden kann. Andere Nachteile sind, dass oft zusätzliche Kosten wie Servicegebühren pro Ladung, Anfangsgebühren oder sogar eine monatliche Pauschalgebühr unabhängig von der Nutzung erhoben werden.

Je nach Karte und Fahrweise kann man aber auch günstiger fahren. So gibt es zum Beispiel Karten für Vielfahrer, für die du nur eine monatliche Festgebühr zahlen musst und nicht für eine einzelne Aufladung. Umso wichtiger ist es, sich einen persönlichen Überblick über die Angebote und Arten von Ladekarten zu verschaffen.

Worauf muss ich bei Beantragung einer Ladekarte achten?

Heute findest du Anbieter, die in sogenannten Ladekarten-Verbünden genutzt werden können. Dadurch reduziert sich die Anzahl der benötigten Ladekarten für das e Auto. Wenn du also einen Lade-Anbieter mit einem großen Partnernetzwerk, wie zum Beispiel EnbW verwendest, reicht eine Karte aus, um Zugang zu Ladestationen in ganz Europa zu erhalten. 

Da die meisten Fahrer eines E-Autos oftmals den Akku über Nacht zu Hause aufladen, stellt man sich die Frage, ob das Laden zu Hause günstiger ist als an einer öffentlichen Ladestation.Wer sein Elektroauto mit normalem Haushaltsstrom antreibt, zahlt etwa 35 Cent pro Kilowattstunde. Der Vorteil dabei ist, wie lange es dauert den Akku aufzuladen, spielt keine Rolle. Das Laden eines Akkus mit einer Leistung von 30 Kilowattstunden kostet somit etwa 10 Euro. Wenn man den Strom von der eigenen Solaranlage bezieht, dann kostet es rund 10 Cent pro Kilowattstunde und der Strom ist zudem auch noch nachhaltiger. 

An öffentlichen Ladesäulen ist die Situation etwas komplizierter. 

Bei einigen Ladestationen wird nach Zeit abgerechnet. Demnach kann es sehr teuer werden, wenn das eigene E-Auto nur eine langsame Ladeeinheit hat. Die Kosten liegen je nach Anbieter zwischen 4 und 10 Cent pro Minute, also bis zu 6 Euro pro Stunde. Wenn beispielsweise ein Elektroauto fünf Stunden braucht, um einen 30-Kilowattstunden-Akku aufzuladen, liegen die Ladekosten zwischen 12 und 30 Euro. 

Auf Kilowattstunden heruntergerechnet liegen die Preise zum Teil deutlich über denen für Haushaltsstrom. Um ein Auto an einer öffentlichen Ladestation vollständig mit Strom aufzuladen, ist ein Flatrate-Anbieter besser geeignet. Dann kostet es nur 5 bis 10 Euro.

Warum ist das Fahrprofil wichtig?

Bisher hatten E-Auto Fahrer zwei Möglichkeiten, an öffentlichen Orten aufzuladen: App-Laden und Kreditkarten- oder Kartenladen. Ladekarten werden von einzelnen Stromanbietern, aber auch von Autoherstellern und unabhängigen Dienstleistern angeboten. Da der Markt riesig ist, variieren die Tarife entsprechend.

Wenn du eine Karte deines eigenen Stadt- oder Fernverkehrsunternehmens hast, kannst du dich über niedrige Preise im Heimnetz freuen, aber das Aufladen kann auf einer langen Reise etwas teurer werden. Umgekehrt ist eine Roaming-Karte, die überall gleiche Tarife verspricht, ideal für Vielfahrer, die sich oft an externe Stromquellen anschließen.

Je nachdem, wie das eigene Fahrprofil aussieht, empfehlen wir eine Karte des eigenen Stromanbieters oder eines nationalen Lade-Anbieters.

Wie unterscheiden sich die Ladekarten?

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Elektrofahrzeug-Dienstleistern: Einige Stromanbieter, wie beispielsweise Stadtwerke, konzentrieren sich auf „ihre“ Region und stellen ihren Kunden Zugang zu den von ihnen betriebenen Ladestationen zur Verfügung.

Und dann gibt es Karten-Anbieter, die bundesweit Zugang zu Ladestationen unterschiedlicher Betreiber bieten. Sie bieten das Laden meist deutschlandweit an, teilweise sind sie auch im Ausland präsent. Allerdings verfügen Roaming-Netze nicht über eigene Ladesäulen, sondern rechnen meist nur den verbrauchten Strom ab. Es gibt auch Mischmodelle, bei denen Energieversorger eigene Anlagen betreiben und gleichzeitig als Roaming-Anbieter auftreten.

In der Praxis bedeutet dies: Wenn du regelmäßig lange Strecken fährst und das Einzugsgebiet deines regionalen Anbieters verlässt, ist es sinnvoll, einen oder sogar mehrere Roaming-Anbieter zu nutzen.

Zum Beispiel ermöglicht ADAC e-Charge durch die Kooperation mit der EnBW die Nutzung eines großen Lade- und Roamingnetzes. Keine Grundgebühren oder Roaminggebühren: die Preise belaufen sich für AC-Laden auf 38 Cent pro kWh und für das DC-Laden auf 48 Cent pro kWh.

Fazit

Der Betankungsmarkt für Verbrennungsmotoren wird von wenigen Anbietern dominiert. Beim Laden von Elektrofahrzeugen sieht die Situation jedoch anders aus, da es viele Lademöglichkeiten von verschiedenen Anbietern gibt. 

Wem weniger der günstige Strompreis als vielmehr die Reichweite der Ladekarte interessiert, der kommt an den großen Roaming-Anbietern kaum vorbei. Dazu gehören EnBW, Shell Recharge, Plugsurfing, Chargemap, Hubject. Mit diesen Apps oder Ladekarten hast du Zugang zu den meisten Ladestationen in ganz Europa. In Deutschland empfehlen wir Ladenetz.de, über das du auf die meisten Ladestationen des EnBW-Anbieters oder der Stadtwerke zugreifen kannst.