
Wie berechnet sich die THG-Quote?
Seit Anfang 2022 ist es für alle Halter eines Elektrofahrzeugs möglich seine THG-Quote an die quotenpflichtigen Unternehmen zu verkaufen und jährlich eine Prämie zu erhalten. Wie sich die entsprechende THG-Quote berechnet und warum die Prämie 2024 gesunken ist, erklären wir Dir hier in diesem Beitrag.
Wie berechnet sich die THG-Quote?
Die Berechnung der THG-Prämie basiert auf verschiedenen Faktoren, einschließlich der eingesparten Strommenge, Anpassungs- und Multiplikationsfaktoren sowie den CO₂-Einsparungen für quotenverpflichtete Unternehmen. Diese Unternehmen werden wiederum durch die Absätze von Mineralölunternehmen und die gesetzliche Einsparungsquote beeinflusst, die jährlich ansteigt, von 7 % im Jahr 2022 auf 25 % im Jahr 2030.

Quelle: Bundesumweltministerium
Die Bescheinigung enthält Angaben zur eingesparten Strommenge in Megawattstunden (MWh) und den dadurch gesparten THG-Emissionen. Im ersten Jahr (2022) wurden Schätzwerte verwendet: Eine Einsparung von pauschal 2 MWh pro Pkw, 3 MWh für Fahrzeuge der Klasse N1 (leichte Nutzfahrzeuge) und 72 MWh für Fahrzeuge der Klasse M3 (Busse). Diese Werte können jedoch vom Gesetzgeber basierend auf neuen Daten angepasst werden.
Die anrechenbare Menge wird mit den durchschnittlichen THG-Emissionen pro Energieeinheiten des Stroms in Deutschland multipliziert. Im Jahr 2022 betrug dieser Wert 119 kg Kohlenstoffdioxid-Äquivalent pro Gigajoule. Im Jahr 2023 stieg er auf 135 kg, was zu einer geringeren Einsparung von CO₂-Äquivalenten pro Elektrofahrzeug führte. Zusätzlich wird die Antriebseffizienz von Elektrofahrzeugen mit einem Anpassungsfaktor von 0,4 multipliziert.
Um die Elektromobilität in Deutschland zu fördern, hat die Bundesregierung beschlossen, einen Multiplikationsfaktor von 3 einzusetzen, was zu einer höheren Einsparung führt, von der die Nutzer profitieren.
Mineralölunternehmen erwerben diese Bescheinigung und rechnen die erfasste Einsparung an ihre geforderte Minderung von 7 % im Jahr 2022 (8 % im Jahr 2023) an. Dies führte 2023 dazu, dass die Treibhausgasemissionen auf 673 Millionen Tonnen CO₂. gesunken sind. Damit gingen die Emissionen um 46 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 1990 zurück – und fielen auf den niedrigsten Stand seit den 1950er Jahren.

Quelle: Statista
Welche Faktoren sind noch entscheidend für die THG-Quote?
Weitere Faktoren, die eine Rolle spielen, sind die Angebot und Nachfrage: Je höher der Absatz von Mineralölunternehmen durch den Verkauf von Diesel- und Ottokraftstoffen ist, desto mehr CO₂-Einsparungen müssen sie nachweisen, was die Nachfrage nach THG-Quoten anderer erhöht. Die gesetzlich geregelte Einsparungsquote für die quotenverpflichteten Unternehmen steigt ebenfalls, was die Dringlichkeit der Emissionsreduzierung verstärkt. Der Wert der CO₂-Emissionen des Ladestroms eines Elektrofahrzeugs wird durch die 38. BImSchV geregelt: Je mehr Emissionen bzw. MWh ein Elektrofahrzeug einspart, desto mehr ist eine einzelne THG-Quote wert.
Warum ist die THG-Quote 2024 gesunken?
Zur Berechnung der THG-Quote ist es wichtig zu wissen, wie viel CO2 durch die Produktion von Elektrizität ausgestoßen wird, der zum Laden der E-Autos genutzt wird. Der Strommix aus dem Jahr 2022 wird dafür als Referenz genutzt. Da seitdem der Strom durch das Einschalten der Kohlekraftwerke dreckiger geworden ist, und somit weniger CO2 bei der Produktion von Strom eingespart werden konnte, sinkt auch der Marktpreis der THG-Quote. Während das Umweltbundesamt 2023 pro Elektroauto noch 0,72 Tonnen eingespartes CO2 zertifiziert hat, sind es 2024 nur noch 0,65 Tonnen CO2 pro E-Auto.
Zusätzlich ist das Angebot fortschrittlicher Biokraftstoffe im Jahr 2023 unerwartet stark gestiegen, was Mineralölkonzerne dazu veranlasst hat, verstärkt in diese zweite Generation von Biosprit zu investieren, anstatt in E-Auto-Zertifikate. Trotz Verdacht, dass diese Biokraftstoffe aus Asien falsch deklariert sein sollen, bevorzugen die großen Mineralkölkonzerne diese Importe, da diese damit ihre THG-Quote kostengünstiger erfüllen können als im Vergleich zu den in Deutschland produzierten Biokraftstoffe oder Ladestrom-Zertifikate. Dementsprechend ist die Nachfrage nach der THG-Quote zunehmend gesunken und somit leider auch die Prämie für die E-Auto-Fahrer.
Wie wird sich die THG-Quote in Zukunft entwickeln?
Wie sich der Quotenmarkt in Zukunft entwickeln wird, ist schwer zu sagen, da globale und lokale Ereignisse eine Rolle spielen, die regelmäßig für starke Preisschwankungen sorgen können. Leider ist damit zu rechnen, dass sich die Prämien in naher Zukunft so schnell nicht verbessern werden. Jedoch entwickelt sich der Preis der THG-Quote jedes Jahr unterschiedlich und es bleibt zu hoffen, dass sich die Lage am Strommarkt wieder erholt. Damit auch Du in Zukunft immer die höchstmögliche Prämie erhälst, kannst du dir in unserer Vergleichsliste, den für dich besten THG-Anbieter finden, ohne lange suchen zu müssen.